Nasdaq 100 und MSCI World Information Technology Index zeigen die Risiken klar auf

Eine absolut tolle, rundum gelungene Veranstaltung!
Aber nochmals kurz zurück zur Veranstaltung. Wie bereits erwähnt, fand das Event des Finanzen Verlags in einem absolut feierlichen Rahmen statt und war auch aus fachlicher Sicht ausgesprochen interessant. Auszeichnungen wurden in 13 verschiedenen Kategorien vergeben, wie z.B. Unternehmer des Jahres, Fondsmanager des Jahres, Versicherungsinnovation des Jahres, Robo-Advisor des Jahres usw. Durch den Abend führte der Chefredakteur des Finanzen Verlags Frank Pöpsel, der auch die (gefühlt zentnerschweren) Bullen an die ausgezeichneten Personen bzw. Gesellschaften überreichte.
Bei der Übergabe des „Goldenen Bullen“ haben alle Preisträger nochmal kurz erklärt, worin die Besonderheit ihres Produktes bzw. ihrer Dienstleistung liegt. Bei diesem Anlass ließ es sich Thomas Müller nicht nehmen, dem Auditorium mitzuteilen, dass er bis zu diesem Moment nicht an die Auszeichnung geglaubt hatte. Der Grund liegt schlichtweg darin, dass Thomas Müller neben seinen zahlreichen unternehmerischen Aktivitäten rund ums Thema Börse unter anderem auch Gründer, Eigentümer und Vorstand der TM Börsenverlag AG ist.
Hierbei handelt es sich um ein Unternehmen, das durchaus in einer gewissen Konkurrenzsituation zum Finanzen Verlag steht. Und dass dies kein Hinderungsgrund für die Auszeichnung war, zeugt von einer wahren Größe aller verantwortlichen Personen, was Thomas Müller auf der Bühne dem Auditorium – unter entsprechendem Applaus – auch offen so kommunizierte.
Ein weiteres absolutes Highlight des Abends war für mich der fachliche Austausch mit dem Mitgründer und langjährigen Geschäftsführer des Finanzen Verlags Dr. Frank-B. Werner, den ich persönlich außerordentlich schätze. Und da wir gemeinsam an einem Tisch saßen, hatten wir auch umfassend Zeit, uns intensiv auszutauschen. Ich hab’s wirklich genossen …
Die Anlagestrategie des boerse.de-Technologiefonds: Transparent – regelbasiert – innovativ
Aber nun zurück zum Thema. Wie eingangs erwähnt, wurde die Anlagestrategie des boerse.de-Technologiefonds ausgezeichnet. In meinem letzten Beitrag mit dem Titel „Apple, Amazon & Co. kennt jeder … Aber was sind die Tech-Highflyer von morgen?“ habe ich die Besonderheiten der Anlagestrategie kurz und prägnant dargestellt, weshalb ich mich an dieser Stelle nicht nochmal wiederholen möchte. Nur so viel:
Den Anlageschwerpunkt bilden Aktien von etablierten Technologieunternehmen (die sogenannten Technologie-Champions), die über eine exponierte, fast uneinholbare Marktstellung verfügen und über viele Jahre hinweg bereits bewiesen haben, dass sie operativ hochrentabel wirtschaften. Gleichzeitig wird aber auch mit einem regelgebundenen Algorithmus versucht, die Tech-Giganten von Morgen frühzeitig zu identifizieren, um an den enormen Wertsteigerungen zu partizipieren, wie sie beispielsweise bei Apple, Microsoft & Co. zu beobachten waren.
Sollten Sie an der genauen Funktionsweise der regelgebundenen Anlagestrategie des boerse.de-Technologiefonds interessiert sein, so kann ich Ihnen das frei verfügbare, kostenlose White Paper zur Strategie wärmstens empfehlen (Download-Link).
Nasdaq 100 und MSCI World Information Technology Index
Wie die vorangehenden Ausführungen zeigen, wird der boerse.de-Technologiefonds also aktiv und ohne Bezug zu einer expliziten Benchmark verwaltet. Natürlich existieren viele weitere Möglichkeiten, um in Technologieaktien zu investieren. Eine alternative Möglichkeit stellen ETFs dar, die auf einem Technologieindex basieren. Wenngleich es sich beim Nasdaq 100 um keinen „reinrassigen“ Technologieindex handelt, so werden ETFs auf diesen Index doch häufig herangezogen, um die Technologie-Allokation im Portfolio abzubilden.
Darüber hinaus gibt es aber noch weitere Indizes basierend auf Technologieaktien, wie z.B. den MSCI World Information Technology Index, für den ebenfalls liquide ETFs verfügbar sind. Diese beiden Indizes werden nachfolgend herangezogen, um das spezifische Rendite- und Risikopotenzial von Technologieaktien zu veranschaulichen.
Rendite- und Risikoeigenschaften von Nasdaq 100, MSCI World IT & Co.
In der nachfolgenden Abbildung sind die kumulierten Wertentwicklungen des Nasdaq 100 und des MSCI World IT Index im Vergleich zum MSCI World über die vorangegangenen zehn Jahre dargestellt.

Wie aus der Abbildung ersichtlich ist, weisen der MSCI World IT Index und der Nasdaq 100 im Zehnjahreszeitraum eine deutlich bessere Performance auf als der MSCI World. Während die Renditen des MSCI World IT Indexes und des Nasdaq 100 bei 20,2% bzw. 19,1% p.a. liegen, beträgt der durchschnittliche jährlich Wertzuwachs beim MSCI World Index 12,1%. Unter dem Renditeaspekt erscheint eine Technologiebeimischung im Portfolio also durchaus als sinnvoll.
Neben der Rendite ist natürlich auch das Risiko von zentraler Bedeutung für eine Investitionsentscheidung. Während der MSCI World im Zeitraum von Dezember 2012 bis zum März 2023 eine Volatilität von 12,6% aufweist, liegt diese beim MSCI World IT Index bei 15,7% und beim Nasdaq 100 Index bei 15,2%.
Eine intuitivere Risikoeinschätzung als die Volatilität liefert der nachfolgende Underwater-Chart, aus dem die Drawdowns der vorangegangenen Jahre ersichtlich sind.

Mit -26,3% bzw. -28,6% weisen die beiden Technologieindizes MSCI World IT und Nasdaq 100 ein deutlich höheres Verlustpotenzial auf als der MSCI World (maximaler Drawdown von -19,7%). Aufgetreten sind die hohen Rücksetzer in den Technologieindizes im vorangegangenen Jahr 2022, das neben dem Ukraine-Konflikt auch durch eine hohe Inflation und einen deutlichen Zinsanstieg geprägt war. Vor allem der spürbare Zinsanstieg stellt für viele junge Technologieunternehmen ein Problem dar, da diese häufig noch keine hohen operativen Gewinne erwirtschaften und ihr Wachstum daher großteils fremdfinanziert ist.
Und nun?
Vor diesem Hintergrund stellt sich in einem nächsten Schritt die Frage, welche Möglichkeiten denn bestehen, um mit den größeren Risiken von Technologiewerten umzugehen. Bei der Anlagestrategie des boerse.de-Technologiefonds wird dem erhöhten Risiko von Technologietiteln auf zwei Arten Rechnung getragen.
Zum einen werden etablierte und solide Technologieaktien, die sogenannten Technologie-Champions, deutlich übergewichtet. Wie wissenschaftliche Studien zeigen, weisen Portfolios bestehend aus Qualitätsaktien ein geringeres Risiko auf als klassische Aktien (siehe z.B. die Studie von Harvey et al. „The Best of Strategies for the Worst of Times: Can Portfolios Be Crisis Proofed?“, erschienen 2019 im Journal of Portfolio Management).
Zum anderen wird mit über 400 Einzelwerten im Portfolio auf eine extrem breite Diversifizierung gesetzt. Auf diese Weise besitzen kleinere und unbekannte Technologiewerte, die ihre Leistungsfähigkeit und auch ihr Performance-Potenzial erst noch unter Beweis stellen müssen, zunächst eine vergleichsweise geringe Allokation im Portfolio. Erst wenn sich einzelne Werte besser als die sonstigen Titel im Portfolio entwickeln, werden diese mit Mittelzuflüssen weiter aufgestockt, sodass ihr Anteil am Gesamtportfolio zunimmt. Wie bereits erwähnt, kann die genaue Funktionsweise der Anlagestrategie im kostenlos verfügbaren White Paper nachgelesen werden.
Und so geht’s weiter …
So toll die Veranstaltung zur Verleihung des „Goldenen Bullen“ auch war, mittlerweile hat uns der Alltag wieder eingeholt, was für uns bedeutet, dass wir im boerse.de Institut wieder mit Hochdruck an diversen Research-Themen arbeiten, um unsere Investmentalternativen gegebenenfalls noch weiter zu verbessern. Ich gehe davon aus, dass ich Ihnen in einem meiner nächsten Beiträge hierzu mehr berichten kann.
Bis dahin wünsche ich Ihnen alles Gute, ein geschicktes Händchen bei Ihrer Kapitalanlage und natürlich eine Performance, die Sie zufrieden macht!
Auf bald,
Ihr Hubert Dichtl
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