35 Jahre nach dem großen Börsen-Crash ...
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,Der Dow Jones verlor in nur einer Sitzung unvorstellbare 22,6%, womit der über einen Zeitraum von 58 Jahren gültige Negativ-Rekord von -13,5% am 28. Oktober 1929 regelrecht pulverisiert wurde. Gegenüber dem 87er-August-Hoch bei 2722 Punkten bedeutete der Absturz auf 1739 Dow-Jones-Punkte am 19. Oktober sogar einen Rückgang von 36%. Der S&P 500 hatte zwischen August und Dezember 33,5% verloren, im Nasdaq waren es 40% Minus in nur 24 Tagen zwischen 2. und 26. Oktober, und im Dax betrug der Verlust zwischen August 1987 und Januar 1988 sogar 40,7%.
Für mich bedeutete der Crash von 1987 einen tiefen Einschnitt in mein gerade erst gestartetes Studentenleben (das mit der unmittelbar folgenden Börsenverlag-Gründung schon wieder beendet war), und ich verdanke den damaligen Verwerfungen einige wertvolle Erkenntnisse über Stressphasen. So hatte ich bis dahin – getreu dem Motto „Wer kein Geld hat muss spekulieren“ – recht aktiv Call-Optionen gehandelt, aber dann in Erwartung einer kräftigen Korrektur im vierten Quartal komplett auf Goldminen-Aktien gesetzt. Tatsächlich gewann der Goldpreis 1987 erfreuliche 24,5%, doch im Crash waren Goldminen die größten Verlierer ... Denn Gold ist eine Absicherung, aber Goldminen sind nun einmal Aktien. Wenn Sie sich die Langfrist-Charts der bekannten Goldminen ansehen, dann wissen Sie auch, weshalb wir nichts von Goldminen-Aktien halten, während Gold stets fester Depotbestandteil sein sollte (mittlerweile sind übrigens 30 Millionen Euro in boerse.de-Gold WKN TMG0LD investiert). Zurück zum Thema:
Vom 87er-Crash waren alle geschockt, Privatanleger sowieso aber auch die sogenannten Experten, die mit der damals neu gestarteten Telebörse erstmals ein Gesicht bekommen hatten und sich ziemlich ratlos zur weiteren Entwicklung äußerten. 35 Jahre später haben die Protagonisten gewechselt, aber die Unsicherheit ist – in jeder Krise – die gleiche wie damals. Vor 100 Jahren wird es genauso gewesen sein, und auch in den nächsten 100 Jahren wird sich daran nichts ändern, da sich die menschliche Psyche nicht ändert. Deshalb:
Wer in Top-Unternehmen investiert ist, hält in Krisen durch und kauft idealerweise nach, denn Crash-Geschenke gilt es anzunehmen. Dem Riesen(!)-Crash von 1987 folgten 1989 schon wieder neue historische Höchstkurse, und heute zeigt sich in den Langfrist-Charts nur noch eine kleine Kursdelle. Wer das Pech hatte, einen Handelstag vor dem Crash in den Dow Jones einzusteigen, erzielte über 35 Jahre eine Kursrendite von 8,0% p.a. und vervielfachte sein Investment um das 13,6-Fache. Wer mit Mut am 19. Oktober investierte, kam auf 8,8% p.a., womit das Vermögen um den Faktor 18 wuchs. Und wer ganz einfach Ende 1987 in den Markt ging, erzielte einen Rendite von 8,5% p.a., was bis heute den 15,9-fachen Zuwachs ermöglicht hätte. Werden 2% Dividendenrendite dazu addiert, errechnet sich ein Vermögensmultiplikator zwischen 28,1 und 36,2! Also aufgepasst:
Unsere Champions notieren 14% unter dem Niveau von Jahresanfang und 22% unter den All-Time-Highs, aber auch schon wieder 18% über den Tiefs. Verpassen Sie nicht den Einstieg, denn in ausgetrockneten Märkten kann es schnell nach oben gehen, am allerschnellsten natürlich im Technologiebereich. Der Nasdaq 100 hat von Ende 1987 bis heute 13,1% p.a. gewonnen, was eine sagenhafte Vervielfachung um den Faktor 73 bedeutet. Dementsprechend eröffnet der boerse.de-Technologiefonds natürlich die höchsten Gewinnchancen, doch es gibt keinen Grund zu übertreiben. Die Kernposition Ihres Fondsvermögens sollten der boerse.de-Aktienfonds bzw. konservativer der boerse.de-Weltfonds ausmachen, denn die Champions-Diversifikation lässt Sie ruhig schlafen. Das ist meine Erkenntnis aus 35 Jahren ...
Mit bester Empfehlung
Ihr
Thomas Müller
P.S.: Alle Kolumnen von Thomas Müller erhalten Sie ganz bequem im Newsletter boerse.de-Aktien-Ausblick, Deutschlands großem Börsen-Newsletter mit mehr als 150.000 Lesern. Hier kostenfrei anfordern…